
Mit dem Projekt „Urban-BRE – elektromobile Citylogistik in Bremen“ ist eine neue Initiative gestartet.
Das Projekt wird vom Land gefördert. Die Koordination übernimmt die GVZ Entwicklungsgesellschaft. Und umgesetzt wird es von Hellmann Worldwide Logistics und dem E‑Lastenfahrrad-Spezialisten Rytle.
Vorreiterrolle
verpflichtet
Das GVZ in Bremen hatte eine historische Vorreiterrolle in Sachen City-Logistik. Schon 1991 entstand aus der Erkenntnis sehr langer Wartezeiten bei bestimmten Empfängern die Idee, die Zustellung der Waren für diese Kunden auf gemeinsame Fahrzeuge zu bündeln. 1994 wurde mit mehreren GVZ-Speditionen und der GVZ Entwicklungsgesellschaft Bremen mbH (GVZe) die GVZ City-Logistik Bremen GmbH gegründet. Ab 1995 wurde ein mit Bio-Diesel betriebener LKW eingesetzt. Bis zu 150 Empfänger wurden mit durchschnittlich 1.500 t Waren im Monat beliefert. Schwankende Sendungsaufkommen, hervorgerufen durch die Tatsache, dass die beteiligten Speditionen ihre Sendungen ab einer gewissen Aufkommensmenge aus dem System nahmen und selbst transportierten sowie Preisreduzierung der Gesellschafter und damit ihrer direkten Auftraggeber führten zur Einstellung der City-Logistik in Bremen.
Umso erfreulicher ist es, dass aktuell mit dem Projekt „Urban-BRE – elektromobile Citylogistik in Bremen“ eine neue Initiative gestartet wird. Das Projekt wird vom Land Bremen gefördert. Die Koordination übernimmt die GVZe. Die praktische Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit Hellmann Worldwide Logistics und dem Bremer E‑Lastenfahrrad-Spezialisten Rytle. Das Pilotprojekt wird von der Dachorganisation der deutschen Güterverkehrszentren, der Deutschen GVZ-Gesellschaft mbH (DGG) wissenschaftlich begleitet.
Urban-BRE fokussiert sich auf die Konzeption und Implementierung eines veränderten logistischen Konzepts für die letzte Meile zur energieeffizienten sowie klima- und umweltfreundlichen Versorgung der Bremer Innenstadt. Zudem soll in einer prototypischen Implementierung die Eignung des Logistikkonzeptes gezeigt sowie die Rahmenbedingungen für eine spätere Skalierung des Konzeptes beschrieben werden.
Die Grundidee besteht darin, die Innenstadtbelieferung mit Paketen und Paletten (Stückgut) durch die Implementierung einer zusätzlichen Distributionsstufe (Micro-Hub) zu optimieren. Durch intelligente Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger sollen Schadstoff- und Geräuschemissionen gesenkt werden. Die logistische Leistung für den Endkunden soll erhöht und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen gesteigert werden.



Das Projekt ist im Februar 2019 gestartet. Seit September 2019 sind die E‑Lastenräder in der Bremer Innenstadt unterwegs. Dem Projektteam ist es gelungen, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt einen geeigneten Standort in zentraler Lage für die Positionierung des Micro-Hubs zu finden und sich die Sondernutzungsrechte für diese Fläche zu sichern. Angestrebt wird eine Neubelebung des bereits Anfang der 2000er zur Förderung umweltfreundlicher Lieferfahrzeuge konzipierten s. g. Umweltladepunkts.